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Absolventin startet Aktion gegen häusliche Gewalt

Die Kommunikationsdesign-Studentin Sabina Sabovic machte „Gewalt in der Partnerschaft“ zu ihrem Abschlussthema und sorgte mit Installationen in der Innenstadt und auf dem Campus für Aufmerksamkeit. Die Fördergesellschaft hat ihr Projekt unterstützt.

Jede vierte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt durch den eigenen Partner. Ebenso gibt es Männer, die von ihren Frauen misshandelt werden. Sabina Sabovic, Kommunikationsdesignstudentin der HTWG hat das Thema im Rahmen ihrer Abschlussarbeit unter dem Motto „dreckige Wäsche waschen“ aufgegriffen. Mit einer künstlerischen Installation mitten in der Konstanzer Altstadt sorgte sie während zwei Tagen für Hingucker. Eine Waschmaschine auf einem weißen Teppich wusch „dreckige Wäsche“. Rundherum standen symbolisch Waschmittelbehälter zum Beispiel „gegen Schlagen“, „gegen Drohungen“, „gegen Würgen“. Der weiße Teppich symbolisierte die „eigenen vier Wände“, die plötzlich mit dem Ausstellen auf der Marktstätte zum öffentlichen Ort werden. Die Passanten, die irritiert davor standen, wurden aufgefordert, den Teppich, also das Private, zu betreten. Parallel zur Aktion auf der Marktstätte war im Gebäude L auf dem HTWG-Campus der zweite Teil des Projekts zu sehen. In einer Videoinstallation wurde gezeigt, wie es dazu kommt, dass die Wäsche, die auf der Marktstätte gewaschen wird, „schmutzig“ wird: An zwei sich gegenüberstehenden Wänden waren Projektionen zu sehen -auf der einen Seite eine Frau, gegenüber ein Mann. Im Video bewarfen sie sich gegenseitig mit Kunstblut, während dabei Geräusche und Laute zu hören waren. Die Besucher standen im wahrsten Sinne des Wortes dazwischen und erlebten in bedrückender Atmosphäre die ganze Tragik des Geschehens unmittelbar mit. Der Boden, auf dem die Besucher standen, war mit Kunstblut verschmiert, so dass die Besucher mit ihren Schritten im Raum den Boden veränderten, damit selbst eine Rolle einnahmen und sich am Geschehen beteiligten.

„Ich hoffe, dass ich mit meiner Kampagne etwas bewegen kann. Gewalt in der Partnerschaft wird von der Gesellschaft immer noch tabuisiert. Die Konflikte, die im gewalttätigen Verhalten enden, werden fälschlicherweise als Beziehungsprobleme angesehen, die das Paar allein zu bewältigen hat. Dass das Opfer, durch wiederholte psychische und physische Gewaltakte kaum in der Lage ist, sich aus der Gewaltspirale allein zu lösen, wird oft übersehen. Ich will die Besucher ermutigen, dagegen vorzugehen“, sagte Sabovic.
Beim Startschuss der Kampagne informierten Vertreterinnen der Beratungsorganisationen „Frauen helfen Frauen in Not“ und „Terre des femmes“ sowie des Frauenhauses und der Polizei Konstanz auf der Marktstätte über häusliche Gewalt.

Installation-Sabovic_web

Mit einer Videoinstallation schaffte Sabina Sabovic eine bedrückende Atmosphäre, in der der Besucher zu einem Teil des Geschehens wird.